Klarstellung

Klarstellung zur Sendung Dok 1 vom 12.02.2022 / 11.01.2023 (Wdh.), ORF 1 zum Thema Horoskope: Wer glaubt denn sowas?

 

Im Juni 2021 wurde ich angefragt, ob ich als Arzt und Sternenfotograf als Interviewpartner für eine ORF-Dokumentation zum Thema Astrologie zur Verfügung stehen würde, da ich einen „ganz speziellen und besonderen Zugang zum Thema“ hätte, mit der Intention, unvoreingenommen in das Thema einzusteigen. Ich sagte zu.

 

Das Ergebnis entspricht zu meinem Bedauern kaum mehr dem geführten Interview.

 

Das Interview wurde komplett zerschnitten, meine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen gebracht und zudem auch noch die wesentlichen Passagen vollständig rausgeschnitten: Kulturgeschichtliche Zusammenhänge, Aufklärung des Missverständnisses zwischen Astrologie und Astronomie bis hin zu Carl Gustav Jung. Denn gerade das wäre für die Zuseher und Zuseherinnen interessant gewesen. Eben mein spezieller und besonderer Zugang zum Thema.

 

Weder bin ich Astrologe, noch orientiert sich meine Chirurgie an den Sternen. Sondern streng an naturwissenschaftlichen und medizinischen Grundlagen und einer ebensolchen fundierten Ausbildung, und letztlich beruht sie auf meiner persönlichen Erfahrung in der Medizin, die sich über 25 Jahre erstreckt, getragen jedoch von Intuition.

 

Ich habe zu Beginn des Interviews auch gesagt, dass ich drauf bestehe, dass genau dieser Satz gebracht wird. Es kam anders.

 

Das Interview selbst wurde von meiner Interviewpartnerin Frau Jennifer Rezny ausgesprochen gut geführt, das Interview bei mir in der Ordination und in der Sternwarte war echt großartig! Wir hatten über 90 Minuten Zeit, uns über große Zusammenhänge zu unterhalten und dabei der Frage nachzugehen, wo und wie sich der Mensch im Kosmos einfindet und letztlich auch darin begründet, und wie wir uns darin zurechtfinden können.

 

Natürlich war klar, dass ein beträchtlicher Teil nicht gebracht werden kann und vieles als Hintergrundinfo diente.

 

Was dann aber letztendlich vom ORF bzw. von Neuland Film als Hersteller daraus gemacht wurde, nennt man „Re-Framing“. Meine Aussagen wurden durch „geschicktes“ Schneiden aus dem Zusammenhang gerissen, damit bekamen sie eine andere Bedeutung, sie wurden schlichtweg verzerrt.

 

Diese Doku war kein Beitrag zur Auflösung verhärteter Fronten zwischen Astrologie und Astronomie. Im Gegenteil. Aus meiner Sicht wurden eigentlich völlig überflüssige Feindbilder wieder verstärkt und etabliert. Und das gerade in Zeiten der Spaltung ... Von der ursprünglichen Intention für das Interview mit mir blieb so gut wie nichts übrig …

 

Professioneller Journalismus sieht anders aus …